Vereinschronik

 1983

Im September 1983 wird der Verein „Partner für psychisch Kranke” e. V. gegründet. Aus der Satzung: „Zweck des Vereins ist die Planung, Förderung und Durchführung von Tätigkeiten und Projekten, die geeignet sind, die Lebenssituation psychisch Kranker und ihrer Angehörigen im Werra Meißner Kreis zu verbessern.” Bis zur Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle in der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle wird die Arbeit von ehrenamtlichen Helfer:innen geleistet.

 1986

Im Januar wird die Kontakt- und Beratungsstelle eingerichtet und gleichzeitig die ersten eigenen Räumlichkeiten des Vereins in der Kemenate bezogen. Mit Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle kann die Arbeit erweitert werden, und die ehrenamtlichen Helfer:innen erhalten professionelle Unterstützung.

 1987

Die Kontakt- und Beratungsstelle wird als "Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle” (PSKB) des Landes Hessen anerkannt.

 1989

Der Psychosoziale Dienst wird als Aufgabe der Hauptfürsorgestelle eingerichtet. Im August erweitert der Verein seinen Aufgabenbereich um das ”Betreute Wohnen” mit zunächst einer Wohngruppe.

 1990

Zum Aufbau von Psychosozialen Beratungsstellen werden in Hessisch-Lichtenau und Witzenhausen hauptamtliche Stellen im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen eingerichtet, die jedoch mit Ablauf der Verträge nicht weitergeführt werden können, da die Finanzierung nicht sichergestellt ist. Der Verein zieht mit der Geschäftsstelle, dem Psychosozialen Dienst (PSD) und der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) in neue Räume in den Neuen Steinweg.

 1993

Die Tagesstätte wird in der Bremer Straße 12 aufgebaut und eröffnet. In diesem Jahr wird das 10jährige Bestehen des Vereins ”Partner für psychisch Kranke“ gefeiert.

 1996

Die Gemeinnützigen Werkstätten Eschwege (GWE) nehmen Anfang des Jahres in der Bremer Straße 12 ihren Betrieb auf. Ein räumlicher Wechsel der Geschäftsstelle mit den ambulanten Diensten in die Bremer Straße 1 in Eschwege findet statt.

 1997

Im Mai dieses Jahres eröffnet das Wohnheim in der Gartenstraße in Eschwege und im Haus der Geschäftsstelle findet das Lohgerber-Café seinen Platz.

 1998

Der Neubau der GWE ist bezugsfertig und wird im Juli in Betrieb genommen. Ende des Jahres besteht in Eschwege ein Psychsoziales Zentrum mit 45 hauptamtlichen Mitarbeiter:innen, die in sechs verschiedenen Arbeitsbereichen tätig sind.

 1999

Das Wohnheim erweitert sich um zwei stationäre Plätze mit externer Tagesstruktur. Im November erfolgt die Änderung des Vereinsnamens in Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e. V.

 2000

Im November wird die Tagesstätte und ein Büro mit Angeboten der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) in Witzenhausen eröffnet. Der Verein beschäftigt am Ende des Jahres 54 Mitarbeitende.

 2001

Im Februar entsteht der Integrationsfachdienst (IFD) und integriert das Angebot des Berufsberatenden Dienstes (BBD- zuvor "Psychosozialer Dienst"). Ab November bietet der IFD sein Angebot auch in Witzenhausen an. Im Oktober eröffnet die GWE ihren zweiten Standort in Eschwege und am 1. November wird ein zweites Wohnheim für acht Bewohner:innen am Neustädter Kirchplatz in Eschwege bezugsfertig. Die Wohnheime in der Gartenstraße und am Neustädter Kirchplatz werden in "Haus Aufwind" umbenannt. Der Verein beschäftigt am Ende des Jahres 74 Mitarbeitende.

 2002

Der Prozess der Vernetzung und der Individualisierung der Angebote von Aufwind e.V. wird fortgesetzt.

 

2003

 

 

 

Unter der neuen Struktur, mit hauptamtlichem Vorstand und ehrenamtlichem Verwaltungsrat, werden die Planungs- und Steuerungsinstrumente für den Verein weiter ausgebaut. Aufwind beteiligt sich am Pilotprojekt des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) zum Gesamtplanverfahren nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG). Im Gesamtplanverfahren wird ein neues Instrumentarium zur Koordination und Sicherstellung notwendiger Maßnahmen und Hilfen für hilfesuchende Menschen erprobt. Hilfen sollen noch weiter personenzentriert und nach der Besonderheit des Einzelfalls geplant und durchgeführt werden.

Aufwind richtet gemeinsam mit dem Zentrum für soziale Psychiatrie, dem Kreisgesundheitsamt und den Angehörigengruppen das 6. mitteldeutsche Psychiatriesymposium in Eschwege aus – zum Thema: „ Nachdenken - Umdenken. Ist die Kommunalisierung der Psychiatrie überfällig?“ 

 

 2004

 

Mit der Konzeption „Wohnen im Verbund“ wird die Kooperation von Angeboten im ambulanten und stationären Wohnbereich ausgebaut. Das Gebäude der neuen Gemeinnützigen Werkstätten (GWE) in der Thüringer Straße in Eschwege wird gekauft und die Räumlichkeiten werden neu gestaltet. 60 Werkstattplätze für Menschen mit seelischer Erkrankung werden eingerichtet.   

Zusammen mit vielen Gästen feiert Aufwind e.V. das Jubiläum 20 + 1 und lässt die Entwicklung des Vereins Revue passieren - von der Gründung durch engagierte Bürger:innen und Kalli Werner bis in das Jahr 2004 mit ca. 80 Mitarbeitenden an 7 Standorten.  

 2005

Die hessenweite Einführung des Integrierten Behandlungsplanes (IBRP) führt auch bei Aufwind zu grundlegenden Änderungen von Dokumentation und Arbeitsweisen. Die Änderungen werden von Schulungen für die MitarbeiterInnen begleitet und verstärken die Zusammenarbeit der Fachbereiche untereinander. Eine Wohngemeinschaft für junge Erwachsene wird in Wohnheim Gartenstraße integriert. In den Gemeinnützigen Werkstätten (GWE) wird der Berufsbildungsbereich aufgebaut. Im November eröffnet die GWE gemeinsam mit den Werraland-Werkstätten die Integrierte Betriebsstätte Witzenhausen (IBW).

 2006

Der Prozess der Vernetzung und der Individualisierung der Angebote von Aufwind e.V. wird fortgesetzt.  

 2007

Aufwind e. V. wird für die "Psychosoziale Familienhilfe" (PSFH) als "Träger der Jugendhilfe" anerkannt. Der Integrationsfachdienst (IFD) schließt einen Vertrag mit der Arbeitsförderung (ARGE) Werra-Meissner zur Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche für schwerbehinderte Hartz IV-EmpfängerInnen ab. 2 Tage Zukunftswerkstatt für alle Vereinsmitarbeitenden finden statt.

 2008

Zum 25. Geburtstag veranstaltet Aufwind e.V. eine Geburtstagsfeier und stellt sein neues LOGO vor. Im PsychoSozialen Zentrum (PSZ) in Witzenhausen wird das Raumangebot durch Kauf und Umbau des Dachgeschosses erweitert. Eine Nutzer:innenbefragung zur Klientenzufriedenheit wird durchgeführt. „Esperanza“, ein Wohn- u. Betreuungsangebot für junge Erwachsene mit seelischen/psychischen „Störungen“ geht an den Start.

GASTwerk – Kantine, Bistro, Cafe - wird in Witzenhausen eröffnet und bietet als neuer Baustein Möglichkeiten der beruflichen Qualifizierung und der Beschäftigung für Menschen mit Behinderungen und psychischen Beeinträchtigungen im gastronomischen Bereich.

 2009

Aufwind beteiligt sich am Pilotprojekt PerSEH (personenzentrierte individuelle Hilfeplanung) in Form von Erfassung, Quantifizierung, Beschreibung und Bemessung aller Maßnahmen in den Leistungsbereichen Arbeit, Wohnen und Freizeit.

Hilfsangebote für Senioren mit psychischer Erkrankung werden entwickelt. Aufwind übernimmt die Gastronomie „Tennisclub Witzenhausen“, Platz 7, mit Außenarbeitsplätzen für Werkstattbeschäftigte. Das Angebots-Konzept für Angehörige wird durch die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) umgesetzt.

Die Tochter-Integrationsfirma „stellenwert.gmbh -  Netzwerk für Integration in Arbeit“ zur Schaffung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen in der Region wird gegründet.

 2010

Das Pilotprojekt PerSEH (personenzentrierte individuelle Hilfeplanung) wird umgesetzt. Die bisherigen Leistungsbereiche Wohnheim, Tagesstätte und Betreutes Wohnen werden bereichsübergreifend auf die Person bezogen organisiert und erbracht.

Die stellenwert.gmbh eröffnet Lebensmittelladen und Begegnungszentrum „Marktwert“ in Datterode in Kooperation mit REWE, sowie wenige Monate später das „Lädchen für alles“ in Gertenbach in Kooperation mit tegut und schafft damit ca. 15 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.  

Der Startschuss für die Konzepterstellung und die Baumaßnahmen für Wohnpflegeplätze für psychisch erkrankte Senior:innen („Projekt Brühl“) fällt.

 2011

Die stellenwert.gmbh eröffnet in Kooperation mit Aufwind e.V. und tegut das „Lädchen für alles“ in Abterode und zum Jahresende das Lädchen in Eschwege. Im E-Werk findet die Jubiläumsfeier 20 Jahre Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle und 10 Jahre Integrationsfachdienst statt.

 2012

Eröffnung des Stadthauses Brühl 6 in Eschwege als Wohn-Pflege-Einrichtung mit Begegnungszentrum und Diakonie-Pflegestation. Beginn des Bauvorhabens für eine neue Geschäftsstelle, in der Neustadt in Eschwege. Das von Aktion Mensch geförderte Projekt „Patenschaften für Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern“ unter Federführung der Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) startet mit einer Laufzeit von 3 Jahren.

 2013

Im Röstwerk, der neuen Außenstelle der Tagesstätte Witzenhausen, wird seit April Kaffee geröstet, gemahlen, zubereitet und verkauft von den Besucher:innen der Tagesstätte mit Unterstützung der Mitarbeitenden. Im Juni feiern die Tagesstätte in Eschwege ihr 20-jähriges und gleichzeitig Aufwind sein 30-jähriges Jubiläum im E-Werk in Eschwege.

Das als Selbsthilfe-Café organisierte Lohgerber Café zieht aus der Bremer Straße aus und arbeitet ab Oktober mit dem Team des Café Brise im Stadthaus Brühl 6 zusammen. Geschäftsstelle, Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, Integrationsfachdienst und ambulant Betreutes Wohnen ziehen zum Jahresende aus der Bremer Straße in das umgebaute Lager- und Fabrikgebäude in die Neustadt gegenüber der Neustädter Kirche. 

 2014

Im Januar öffnet die neue Beratungs-und Geschäftsstelle, Neustadt 80 – 86, in Eschwege ihre Pforten. Im Februar findet die offizielle Eröffnungsfeier mit Tag der offenen Tür statt.

Im Psychosozialen Zentrum in Witzenhausen werden die umfangreichen Umbauarbeiten abgeschlossen, die mehr Platz für Klient:innen und Mitarbeitende schaffen.

 2015

Die stellenwert.gmbh eröffnet in Kooperation mit tegut ein weiteres "Lädchen für Alles" in Frankershausen.

Aufwind vermietet sechs neue Wohnungen im Gebäude des PSZ in der Walburger Straße in Witzenhausen an Menschen mit seelischer Erkrankung.

Nach Ablauf der Förderzeit durch Aktion Mensch kann das Patenschaftsprojekt dank der finanziellen Unterstützung durch die VR-Bank-Stiftung und den Werra-Meißner-Kreis weitergeführt werden.

 

2016

 

Der siebte Laden der stellenwert.gbmh öfffnet im März in Niederhone seine Pforten in Kooperation mit REWE/Nahkauf.

Im Oktober zieht die Tagesstätte TAGwerk von der Bremer Straße in frisch umgebaute barrierefreie Räumlichkeiten an den Marktplatz 20 in Eschwege um.

Im November nimmt die Ambulante Psychiatrische Pflege Werra-Meißner (APP) als Modell- und Kooperationsprojekt von Aufwind e.V., DiaCom Altenhilfe Eschwege und BKK Werra-Meißner ihre Arbeit am Standort Neustadt 80 - 86 in Eschwege auf.  

 

2017

 

 

 

Am neuen Standort der Tagesstätte am Marktplatz in Eschwege eröffnet im Mai der Laden "Irrsinnig schön", in dem BesucherInnen der Tagesstätte schöne Dinge verkaufen.

Die stellenwert.gmbh steigt mit einem eigenen Hühnermobil am Standort Witzenhausen unter "FREIwerk" in die Eierproduktion mit freilaufenden Hühnern ein. Die Eier werden in den Läden verkauft, die Hühner werden von Menschen mit Handicap versorgt.

 2018Im Mai findet das Kunstprojekt "Zeig Dich! Kunst und Kultur im Seelenhaus" großen Anklang. Über 50 Kunstschaffende mit und ohne Handicap gestalten Räume und Flächen im alten Abrisshaus in der Wallgasse. Gefördert durch Aktion Mensch. Das Projekt kann im Sommer für 18 Monate fortgesetzt werden. Gefördert durch Land(auf)schwung.

Zum Jahresende geht Vorstand Matthäus Mihm nach über 25 Jahren Tätigkeit im Verein, davon über 15 Jahre als Vorstand, in den  Ruhestand.
 2019Andrea Röth übernimmt ab Januar das Vorstandsamt von Matthäus Mihm und unterstützt damit Hartmut Kleiber im hauptamtlichen Vorstand von Aufwind e.V.

Am 29. Mai wird an der Fassade des Aufwind-Wohnheims Stadthaus Brühl 6 in Eschwege ein Gedenkfries eingeweiht. In Zusammenarbeit mit Aufwind und Dr. Martin Arnold hat der Kasseler Künstler Lutz Kirchner eine Installation entworfen, die an die Menschen mit Behinderung aus der Region erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Die Namen der Opfer wurden ausgeschnitten und vergoldet. Die Namensschilder wurden in den Gemeinnützigen Werkstätten hergestellt.

Im Oktober startet das Projekt Stadtschwarm, über drei Jahre gefördert durch Aktion Mensch. Begegnung und Mitmachen, Informationen und Schulungen rund um dass Thema Bienen, Honig Wachs und Umweltschutz im Laden am Obermarkt 3 in Eschwege. Der erste eigene Aufwind-Honig wird geschleudert und abgefüllt.

Am 2. November wird feierlich der Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben im Obergeschoß der ehemaligen Synagoge in Abterode über dem stellenwert-Laden eröffnet. Die alten Wandmalereien der Synagoge an Wänden und Decke waren mit Förderung des Denkmalschutzes restauriert worden und ein umfangreiches methodisches Konzept war erarbeitet worden, um Schulklassen und anderen Interessierten die Geschichte des jüdischen Lebens in der Region näher zu bringen.
 2020Zum 1. Januar tritt eine neue Vereinssatzung in Kraft. Strukturen und Gremien wurden modernisiert. Ein Kuratorium wurde einberufen, das Verwaltungsrat und Vorstand inhaltlich unterstützt. Die weiteren ehemaligen Mitglieder gehen bei Interesse in einen Beirat über, der beratend beteiligt ist.

Die Ambulante Psychiatrische Pflege Werra-Meißner (APP) zieht im April in neue Räumlichkeiten in die Gebrüderstraße 3 in Eschwege gemeinsam, mit dem Betreuten Wohnen des Klinikums Werra-Meißner.
 2021Mit dem Abriss der Werkstatthalle auf dem Hof der Beratungs- und Geschäftsstelle beginnt der zweite Baubabschnitt zur Nutzung eines weiteren Teils des großen Grundstückes. Das Gerberhaus in der Mitte des Hofes wird damit freigestellt und die Bauarbeiten, die aus Landesmitteln und von der Stadt Eschwege gefördert werden, beginnen im Laufe des Jahres. Es entstehen "offene Club- und Hofräume", die von Aufwind und Anwohner:innen in der Neustadt genutzt werden können.
 2022

Das Gerberhaus wurde im Oktober feierlich eingeweiht. Mit Fördermitteln vom Land Hessen und  der Stadt Eschwege sowie aus Mitteln der LEADER-Förderung über Verein für Regionalentwicklung und Werra-Meißner-Kreis konnten Gebäude und Außenanlagen saniert werden. Die "offenen Club- und Hofräume" stehen jetzt Anwohner:innen und anderen Nutzer:innen zur Verfügung. 

 2023

Für Menschen, die in den Arbeitsmarkt zurückgeführt werden wollen, wurde das Angebot "Aktivierung und Orientierung" geschaffen. Gemeinsam mit der Geschäftsleitung des Jobcenters Werra-Meissner, den Werraland Lebenswelten und Mitarbeitenden von Aufwind wurde das Konzept entwickelt und seit Januar 2023 werden Teilnehmende über das Jobcenter in dieses Angebot vermittelt.